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Scientific Kalender Januar 2024

Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom

Wie reagieren abnorme Lymphozyten mit den Reagenzien des WPC-Messkanals?

Membranen abnormer Lymphozyten sind leichter zu permeieren, sodass es zu stärkeren Fluoreszenzsignalen kommt. 

Abnorme Lymphozyten schrumpfen während der Behandlung mit dem Reagenz. Im Anschluss daran geben sie ein schwaches Fluoreszenzsignal ab und sind kleiner geworden.

Während der Reaktion mit dem Reagenz dehnen sich abnorme Lymphozyten aus.

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Wissenschaftliche Hintergrundinformationen

Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom: Eine häufige Lymphomart

Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom (engl. DLBCL) ist die häufigste Art eines Non-Hodgkin-Lymphoms. Bei etwa 25 % der Fälle handelt es sich um ein DLBCL [1]. Es ist auch die sechsthäufigste krebsbedingte Todesursache [2]. Ein DLBCL zeigt sich in der Regel in Form von abnormen Lymphozyten mit großen Zellkernen, basophilem Zytoplasma und einer hohen Proliferationsrate [3].

Die Erkrankung wird häufig mittels durchflusszytometrischer Immunphänotypisierung klassifiziert.

Nachweis abnormer Lymphozyten auf dem Analysesystem der XR-Serie

Abnorme Lymphozyten verfügen über bestimmte Merkmale, anhand derer sie von normalen („gesunden“) Zellen unterschieden werden können. Ein gut beschriebenes Merkmal abnormer Lymphozyten ist eine veränderte Zusammensetzung der Membranen mit einem hohen Lipidanteil [4]. Hinzu kommt die Tatsache, dass diese Zellen mehr sichtbare DNA haben als normale Lymphozyten, da sie schnell proliferieren [5]. Die Analysesysteme der XR-Serie von Sysmex nutzen diese speziellen Merkmale der Zellmembranen zur Identifizierung dieser Zellen mittels spezieller Kanäle und unternehmenseigener Reagenzien.

Im WDF-Messkanal reagiert das Lysereagenz eher schwach und lässt die internen Strukturen der Zellen größtenteils intakt. In die Zellen gelangende Fluoreszenzmarker markieren dort primär RNA. Abhängig von dem Fluoreszenzsignal von Zellclustern werden spezielle Flags ausgelöst. Hierdurch wird die Probe als negativ, reaktiv, potenziell maligne oder negativ sowie potenziell maligne oder reaktiv vorklassifiziert. Basierend auf dieser Vorklassifizierung im WDF-Messkanal wird die Flag „Blasts/Abn Lympho?“ (Blasten/Abnorme Lymphozyten?) oder die Kombination „Blasts/Abn Lympho?“ (Blasten/Abnorme Lymphozyten?) und „Atypical Lympho?“ (Atypische Lymphozyten?) ausgelöst. Diese führen automatisch zu einer Reflex-Messung im WPC-Messkanal.

Im Vergleich dazu hat das Lysereagenz im WPC-Messkanal einen stärkeren Effekt auf die Lipide in der Membran als die Reagenzien, die für den WDF-Kanal verwendet werden. Darüber hinaus ist bei abnormen Zellen infolge ihrer spezifischen Zusammensetzung und der einfacheren Permeation der Membranen der Zugang zu nukleärer DNA [5] größer, was durch die Färbung mit dem speziellen WPC-Fluoreszenzmarker visualisiert wird. Das größere Ausmaß der Perforation der Membranen und das vermehrte Austreten des Zellinhalts aus den Poren führen dazu, dass die Zelle schrumpft. Daher ist bei abnormen Lymphozyten das Signal für die Zellgröße geringer und das Fluoreszenzsignal stärker [5]. Dem gegenüber haben unreife Zellen, wie Blasten oder hämatopoetische Vorläuferzellen, einen geringeren Lipidanteil und lassen sich weniger gut lysieren [4]. Daher geben sie schwächere Fluoreszenzsignale ab und bleiben größer.

Das Zusammenführen der Informationen aus beiden Messkanälen (WDF und WPC) der Analysesysteme der XR-Serie ermöglicht eine Differenzierung zwischen negativen, reaktiven oder vermutlich malignen Zellen [6].

Fall und Interpretation der Ergebnisse

Ein 68-jähriger Patient, der hauptsächlich über Verwirrtheit und Lethargie klagt, wurde auf die Intensivstation aufgenommen. Die Laborergebnisse zur Hämatologie ergaben Folgendes: Anämie, Leukozytose und Thrombozytopenie sowie ein abnormes Differentialblutbild für weiße Blutzellen.

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Abb. 2 Im WPC-Scattergramm des Analysesystems sieht man abnorme Lymphozyten 

Der Blutausstrich zeigte abnorme, blastenartige Lymphozyten, wobei einige Risse in den Zellkernen hatten.

Die Ergebnisse einer nachfolgend durchgeführten Immunphänotypisierung bestätigten den Verdacht auf ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom. Des Weiteren entwickelte der Patient eine Infektion mit Streptococcus parasanguinis, die durch eine Blutkultur bestätigt wurde.

White paper

Going beyond the visible

The fluorescence technology and channel-specific reagents of the XN-Series provide much more than just a cell count. Depending on their cell membrane composition, cells are perforated and labelled differently, disclosing information about the cells’ activity, maturity stage, and malignancy. This white paper sheds a light on how the XN measures cell functionality.

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